Wie so viele andere Sportmannschaften, hatte auch das erste Herrenteam des TSV München Ost in den letzten Jahren mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen.

Trainer Christos Karafevkas hatte sich seitdem er das Team übernahm darauf konzentriert, neben einem Kern aus erfahrenen Spielern v.a. die eigenen Jugendspieler auszubilden und an das Herren-Niveau heranzuführen. Dies gelingt natürlich nur mit regelmäßigem Training und viel Geduld. Geschlossene Hallen, einige Erkrankungen, weniger Punktspiele und dafür umso mehr Spielverlegungen machten das Unterfangen in dieser Saison indes nicht leichter. Man tat sich schwer in den Rhythmus einer Saison zu finden – den regelmäßigen Wechsel von Spannung im Training in der Woche aufbauen und beim Spiel am Wochenende entladen fand man bis zum Ende der Saison nicht, da schlichtweg viele Spiele ausgefallen sind, weil die Gegner mit teilweise noch mehr Problemen zu kämpfen hatten.

Akt eins:

Die „Vorrunde“ in der Bezirksoberliga Süd, welche in zwei Divisionen zu je fünf Teams geteilt wurde, bestand somit aus acht Spielen. Ziel war es unter den ersten beiden in der Tabelle zu landen, damit man anschließend in die Aufstiegsrunde kam, hier würde man u.a. auf die beiden besten Teams der anderen Division treffen und den Aufstieg so unter sich ausspielen.

Nach einem klaren Auftaktsieg beim ASV Rott am Inn (62:79) Ende Oktober wurde die Saison aber direkt schon wieder unterbrochen und erst nach der Winterpause fortgeführt.

Akt zwei:

Anfang Januar bis Mitte Februar folgten die fünf anderen Spiele der Vorrunde – Oberhaching trat zwei Mal nicht an und somit gewann man hier mit einer 20:0-Wertung. Genau wie gegen Rott am Inn gab es auch gegen Rosenheim zwei klare und nie gefährdete Siege.

Neuzugänge wie Chris Sander unter dem Korb, oder auch Marcus Salas fanden ihren Platz in der Rotation und ergänzten die anderen Stützen des Teams – neben den weiteren in diesem Artikel namentlich erwähnten Spielern sind das u.a. der variable Flügelspieler Mats Röttinger und Aufbauspieler Matteo de Pascale. Mit ihnen schien man auf alle Spielsituationen eine Antwort zu haben.

Genau diese würde man gegen den Hauptkonkurrent aus Traunstein auch benötigen, zumal die Ergebnisse aus der Vorrunde mit in die Aufstiegsrunde genommen wurden und somit durchaus ihre Wichtigkeit hatten.

Das Hinspiel zuhause gegen Traunstein konnte v.a. dank toller Leistungen von zwei der jüngeren Spieler, die sich in den letzten Jahren zu Leistungsträgern entwickelt haben, mit 86:73 gewonnen werden: Ioannis Karafevkas markierte 16 Punkte und traf vier Dreier, Justus Falkenstein steuerte weitere 14 Punkte bei. Aber auch Routinier Marvin Schneider konnte mit 15 Punkten und drei Dreiern wichtige Offensive liefern.

Beim Rückspiel in Traunstein hingegen fand man leider nie den benötigten Rhythmus und verlor mit 81:66. Umso ärgerlicher dabei war, dass dadurch um zwei Punkte – also einen einzigen Korberfolg – der direkte Vergleich verloren ging. Traunstein hatte sich nämlich ebenfalls einer Niederlage geleistet und so landete man auf Platz zwei der Vorrunde.

Akt drei:

In der Aufstiegsrunde gab es dann zunächst erneut Verwirrung, nachdem viele Spiele verschoben werden mussten und am Ende auch hier ein Team nicht antrat. Gegen DJK SB München gewann man also erneut mit einer 20:0-Wertung und so lief alles auf einen Dreikampf an der Spitze hinaus: Traunstein, Vaterstetten und München Ost würden es unter sich ausmachen.

Folglich fand das entscheidende Spiel nach erneut langer Spielpause von über drei Monaten Ende Mai zuhause gegen Vaterstetten statt. Ein Sieg musste her, alles andere hätte die erfolgreiche Saison und den angepeilten Aufstieg gefährdet. Die Halle war voller Zuschauer, die das nicht verpassen wollten und ihre Ost‘ler lautstark anfeuerten. Das Spiel war nicht aufgrund vieler erfolgreicher Offensivaktionen  sehenswert, sondern lebte vom Kampf und der Spannung. Jannik Geißler, ein abgeklärter Neuzugang, der noch nicht lange mit dem Team trainierte, übernahm ein ums andere Mal und hielt München Ost im Spiel. Beide Mannschaften waren nervös und so suchte man am Ende den erfahrenen Topscorer des Teams Michael Finger, welcher nicht enttäuschte und zur knappen ein Punkt Führung für München Ost traf. Verworfene Freiwürfe und ein Ballverlust hätten am Ende noch fast zu einer Niederlage führen können, schlussendlich durfte sich die Halle aber über einen denkbar knappen 55:54-Sieg freuen.

Das letzte Spiel eine Woche später gegen den SV Weißblau-Allianz München, welches man mit 80:51 deutlich für sich entscheiden konnte, brachte dann endgültig den sicheren ersten Tabellenplatz und somit den Aufstieg in die Bayernliga.

Es bleibt abzuwarten, wie man sich in der stärker besetzten Bayernliga schlagen wird. Die Mannschaft freut sich jedoch auf die neue Herausforderung – hoffentlich dann ohne erneute monatelange Unterbrechungen, bzw. „Akte“.