„Letzten Sonntag war es hart gegen Bayern! Heute wird es mindestens genau so hart! Sie sind mit der stärksten Aufstellung gekommen! Ihre erste Fünf macht im Schnitt 76 Punkte!“
Pause. Konzentriertes Schweigen in der Kabine.
„Aber wenn wir genauso fokussiert bis zur letzten Sekunde spielen wie letzte Woche, gewinnen wir dieses Spiel!!“
Schanzer Ingolstadt, Aufsteiger aus der Bezirksoberliga, hatte – wenn in Bestbesetzung – bisher alle Spiele souverän gewonnen. Die Buschtrommeln hatten auch schon weiter geleitet, warum: Über 1,90-Ex-Tschechische-Natio-Frau, viel Arbeit! Constanze Ehrmeier, Ex-Bundesliga-Guard, sehr agil, sehr viel Arbeit!! Im Grunde ein typisches Beispiel für die diesjährigen Herausforderungen in der Bayernliga Süd. Aufgrund der überschaubaren Auswärtsfahrten (allein 6 Mannschaften im Münchner Stadtgebiet) tummeln sich hier U18- bis Ü50-Spielerinnen, um ihrer Leidenschaft auf angemessenem Niveau frönen zu können. Wenn dann noch wie am Samstag eine Zuschauerkulisse dazukommt, die die Temperatur in der Halle um mindestens 10 Grad anheizt (Danke, Lou!), sind die Voraussetzungen für eine spannende Begegnung perfekt.
Die Ost-Damen legen zunächst hochkonzentriert vor. 19:7 nach den ersten 10 Minuten. Soll es wirklich so einfach gehen? Leider nein. Der Spielfaden reißt für ein paar Minuten komplett. Zu wenig konsequente Defense hier, zu wenig gemeinsam herausgespielte und erfolgreich abgeschlossene Würfe in der Offense…schon macht sich die Qualität des Aufsteigers bemerkbar. Nach einem 0:11-Run der Gegnerinnen und einer Auszeit von Coach Markus ist der Spielfaden jedoch rasch repariert und es entwickelt sich ein intensiver Schlagabtausch auf Augenhöhe. 31:31 zur Halbzeit. Allein im 3. Viertel wechselt die Führung fünf Mal, mit leichtem Heimvorteil geht es in die letzten 10 Minuten (45:42). Ein frecher „and-one“ von Rookie Hannah scheint etwas Entlastung zu bringen, Ingolstadt bleibt durch 2 erfolgreich verwandelte Freiwürfe dran (48:44). Doch die Gäste müssen um jeden Zentimeter auf dem Spielfeld kämpfen. Wie aus einem Guss verteidigen Kapitän Anna und ihre Mitspielerinnen jedes Dribbling, jeden Cut, blocken aus, helfen. Und sie kontrollieren das Geschehen im Angriff. 7 Punkte am Stück bringen die Entscheidung zum 55:48-Sieg! Lachend und jubelnd feiern Spielerinnen und Zuschauer: dieser Sieg bedeutet Platz 1 und die Tabellenführung!!
Zeit zum Ausruhen gibt es keine. Am kommenden Samstag, 16.11.19 wartet die nächste Herausforderung: MTV München hat bisher auch nur ein Spiel verloren. Anpfiff um 17:30 im Görzer Dome!