Während und nach dem zweiten Playoff Spiel im Viertelfinale der RLSO Damen TSV München-Ost gegen USV Vimodrom Jena gab es Beschwerden seitens Jenaer Spielerinnen und Verantwortlichen über unsportliche und rassistische Äußerungen unserer Zuschauer. Diese Beschwerden wurden direkt an den Verein und offiziell an die Spielleitung gerichtet. Zudem wurden diese Vorwürfe direkt nach dem Spiel in sozialen Medien gepostet und riefen unsachliche Kommentare hervor.

Folgende Vorwürfe wurden gegen unsere Zuschauer vorgebracht:

  1. Während des Spiels seien Kommentare wie „Scheiß Jena, scheiß Thüringen“, „Deine Eltern sind AfD Wähler“ und „Nazi“ gefallen.
  2. Nach dem Spiel sei es vor der Halle zu weiteren unsportlichen und politischen Äußerungen einer Münchener Fangruppe gegenüber Jenaer Spielerinnen gekommen.
  3. Nach dem Spiel wären unangebrachte Kommentare und Reaktionen in sozialen Medien gepostet worden.
  4. Zusätzlich seien Sponsoren und Partner des USV Jena e.V. öffentlich diskreditiert worden.

Zu 1. In der Halbzeit kam eine Spielerin aus Jena zum Kampfgericht und beklagte sich über unsportliche und rassistische Kommentare. Der Sportwart des TSV München-Ost ging umgehend zu den Zuschauern und klärte die Vorwürfe. Die Kommentare „Deine Eltern sind AfD-Wähler“ und „Scheiß Jena“ wurden bestätigt und mit der identifizierten Person besprochen. Weitere Vorfälle wurden in der zweiten Halbzeit nicht wahrgenommen und wurden erst weit nach Spielende benannt.

Eine Jenaer Spielerin meldete sich später per Textnachricht beim Coach unserer Damenmannschaft, zusätzlich wurde eine Instastory und ein Beitrag auf einer öffentlichen Facebook Gruppe gepostet, die dementsprechende Reaktionen, vor allem von nicht in der Halle anwesenden Personen, hervorriefen.

Die Vorwürfe wurden detailliert aufgenommen und der Spielerin wurde Aufklärung zugesagt. Hierbei wurden noch in derselben Nacht die Aufzeichnungen des Spiels organisiert und ein erstes Mal gesichtet.

Nach gründlicher Aufarbeitung, mehrfacher Sichtung des kompletten Livestreams, der auf Instagram gezeigt wurde und Interviews mehrerer, auch neutraler, Zuschauer und Schiedsrichter konnten weitere Aussagen nicht bestätigt werden.

Die zwei Kommentare fielen wohl jeweils einmalig von einer Einzelperson. Insgesamt waren ca. 150 Zuschauer in der Halle, die sich sportlich fair und weder rassistisch noch beleidigend geäußert haben.  Die Stimmung war laut, unterstützend und absolut friedlich. Wir haben beide Halbzeiten des Live Streams auf unserer Homepage eingestellt, damit sich jeder hierzu seine Meinung bilden und die Stimmung selbst bewerten kann.

Zu 2. Vor der Halle kam es zu Vorkommnissen, die auch nach Rücksprache mit einem anwesenden Jenaer Vereinsvertreter nicht lückenlos aufgeklärt werden konnten. Hier fielen wohl unpassende Kommentare von beiden Seiten. Ob ein ernstgemeinter Beifall falsch aufgenommen oder ob es sich tatsächlich um hämischen Beifall handelte und sich die Sache so oder so hochgeschaukelt hat, ist von unserer Seite nicht zu klären, da hier unterschiedliche Aussagen aufeinander treffen. Wir haben auch diese Angelegenheit mit der Fangruppe analysiert und durchgesprochen wurde.

Zu 3. Persönliche beleidigende oder negative Aussagen, Posts, Kommentare oder Bewertungen im Internet oder in sozialen Medien von Zuschauern können wir als  Verein schwer beeinflussen und nicht untersagen, wir verurteilen sie jedoch ganz klar.

Zu 4. Die negativen Bewertungen wurden von der Einzelperson zeitnah wieder entfernt.

Wir wollen ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei den bestätigten Kommentaren um zwei einzelne Kommentare von einer Person handelte. Die pauschale Verurteilung unserer Zuschauer in den sozialen Medien entspricht nicht der tatsächlichen Atmosphäre und dem sportlich fairen Verhalten, das wir als Verein von unseren Zuschauern erwarten.

Der Verein distanziert sich von jeglichen rassistisch und politisch motivierten Äußerungen und unsportlichem Verhalten und verurteilt derartige Beleidigungen aufs schärfste. Bei Spielerinnen, die sich persönlich beleidigt oder angegriffen gefühlt haben, können wir uns nur ausdrücklich entschuldigen.

Die Verantwortlichen beider Vereine haben sich persönlich über die Vorfälle ausgesprochen und sie weitgehend geklärt. Jenas Stellungnahme ist seit einigen Tagen online nachzulesen. Unser Verein bedauert die Vorfälle und die daraus entstandene Unruhe. Wir haben uns deshalb entschieden, unsere Stellungnahme bewusst nach Ende der Viertelfinalserie zu veröffentlichen, damit sich beide Mannschaften auf den sportlichen Wettkampf konzentrieren konnten.

Anbei der Link zum Spiel:

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