Die „Säbener Straße“… Ort der Erinnerung für viele Münchener Basketballer*innen. „Weißt Du noch? Hier bin ich mit den U12-Jungs vor 5 JahrenBayerischer Meister geworden!“, erinnert sich der diesjährige Damen1-Rookie Hannah vor dem Spiel. „Weißt Du noch? Hier ist Luisas Werners (Letztjährige U18, jetzt Damen 2, A.d.R.) Papa 1988 mit den Bayern wieder in die 1. Bundesliga aufgestiegen!“, erinnert sich Johannes, Trainer der U18-Mädels.

Und auch am vergangenen Sonntag Abend kommt es zu einer erinnerungswürdigen Begegnung unserer Bayernliga-Damen mit den Konkurrentinnen des FC Bayern. Denn noch nie war es gelungen, diese in eigener Halle zu schlagen. Als zu stark hatte sich in den vergangenen Jahren die Mischung aus Erfahrung und körperlichen Voraussetzungen erwiesen. Auch diesmal tauchen kurzfristig 2 hochkarätige Neuzugänge (unter anderem mit spanischer Bundesliga-Erfahrung) auf dem Meldebogen auf, dazu mindestens 5 Spielerinnen mit 180cm oder mehr…

Coach Markus schwört sein Teamvor dem Anpfiff ein:“ Wenn wir hier gewinnen wollen, können wir das nur als Team! Und wenn wir bereit sind, bis zur letztenSekunde um jeden Millimeter auf dem Spielfeld zu kämpfen!“. Zunächst scheint es, als könnten die Bayern-Damen dieses Ansinnen durch robuste Verteidigung und schnelle Transition zunichtemachen. Jede Unachtsamkeit der Ost-Damen wird umgehend bestraft (17:21 aus Ost-Sicht nach dem ersten Viertel). Doch schon im 2. Viertel ist zu spüren, dass die Mädels um Topscorerin Nathalie Saumer nicht gewillt sind, dieses Spiel kampflos herzugeben. 28:30 zur Halbzeit. Sogar ein zwischenzeitlicher 9-Punkte-Rückstand im 3. Viertel scheint kein Grund zum Aufgeben zu sein, 45:50 nach 30Minuten… Wer wird wohl in den letzten 10 Minuten den Sieg mehrwollen?

Vor der Kamera von Spielbeobachterin und Konkurrenztrainerin Doris Schuck (MTV München) und den Augen zahlreicher mitgereister Fans beschließt das berühmte Momentum sich Szene für Szene auf die Ost-Seite zu bewegen. Wo vor Minuten noch offene Räume für 1-1-Penetration waren, müssen die Bayern-Damen jetzt um jeden µ-Meter auf dem Spielfeld kämpfen. Wo vor Minuten noch unglückliche Ballverluste in den eigenen Reihen zu beklagen sind, gelingen jetzt Steals, Rebounds, erzwungene Fehler bei den Gegnerinnen. Dazu 2 Dreier und ein paar wunderschön herausgespielte Pick-and-Roll-Situationen… Getragen von der Energie der lautstarken „Defense“-Anfeuerungsrufe von der Bank mobilisieren die 5 auf dem Feld ungeahnte Kräfte und erkämpfen ein 17:7 im letzten Viertel! Und damit einen 62:57-Sieg!! „Ich glaube,ich kann nicht mehr!“, lacht Kapitän Anna Zwiers nach dem Spiel.

Nun bleibt erst einmal etwas Zeit zur Erholung, denn das kommendeWochenende ist spielfrei, bevor am 9.11. um 17:30 zu Hause in der Görzer Straße die nächste Bewährungsprobe mit Bundesliga-Erfahrungaus Ingolstadt wartet…