„Bei der Verfolgung eines Hasen wollte ich mit meinem Pferd über einen Morast setzen. Mitten im Sprung musste ich erkennen, dass der Morast viel breiter war, als ich anfänglich eingeschätzt hatte.“ 

Beim Heimspiel gegen den Stadtrivalen MTV München am vergangenen Samstag wollten Coach Markus‘ Spielerinnen nahtlos an die überzeugenden Vorstellungen der letzten Wochen anknüpfen. Mitten im ersten Viertel mussten sie erkennen, dass die jungen Gegnerinnen viel flotter und selbstbewusster unterwegs waren, als sie anfänglich eingeschätzt hatten. Flugs sahen sie sich mit einem 11-Punkte-Rückstand konfrontiert (6:17, 6. Min).

Schwebend in der Luft wendete ich daher wieder um, wo ich hergekommen war, um einen größeren Anlauf zu nehmen.“

Doch mit den Erfahrungen aus den anspruchsvollen Begegnungen insbesondere gegen Bayern und Ingolstadt erinnerten sie sich an eine ihrer größten Tugenden:“Hinfallen, Backe abputzen, Aufstehen, Krone richten, weiter kämpfen!“ Allen voran Maren ermöglichte durch 6 ihrer insgesamt 15 Punkte einen halbwegs versöhnlichen Blick auf die Anzeigetafel (17:20 nach dem ersten Viertel). Auch in den kommenden Minuten schien das konzentrierte Selbstbewusstsein langsam zurück zu kehren. Ein komfortabler 10-0-Lauf bedeutete eine erste 5-Punkte-Führung.

Gleichwohl sprang ich zum zweiten Mal noch zu kurz und fiel nicht weit vom anderen Ufer bis an den Hals in den Morast.“

Schon schienen sich wieder mehr leichte Fehler einzuschleichen (angesichts deren absoluter Anzahl an diesem Nachmittag sich Coach Markus ungewohnt oft die Haare raufen musste), ein paar weitere Unachtsamkeiten in der Verteidigung führten nur zu einer knappen Führung zur Halbzeit (34:31).

Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines Armes mich an meinem eigenen Haarzopf, samt dem Pferd, welches ich fest zwischen meine Knie schloss, wieder herausgezogen hätte.“

Zu Beginn des 3. Viertels überschlagen sich die Ereignisse. Uli scheidet mit Schulterverletzung aus, MTV-Coach Doris Schuck erhält kurz darauf ein Technisches Foul. In dieser Situation beweist Kapitän Anna einmal mehr ihre „Armstärke“: 18 ihrer 22 Punkte gelingen ihr in der zweiten Spielhälfte. Damit halten die Ostdamen einen beruhigenden ca 10-Punkte-Vorsprung bis zum Schluss und ziehen auch das symbolische Pferd wieder aus dem Morast (79:67 nach 40 Minunten).

Fazit? Auch Saisonverläufe in der Bayernliga Damen unterliegen der Gaußschen Normalverteilung. Gott sei Dank sind rein statistisch mit den Gruselminuten zu Beginn bereits mehr als 2,37% (entsprechend mehr als 2 Standardabweichungen) der schlechtesten Saisonleistungen abgehakt…da kann es gegen Staffelsee in 2 Wochen (Anpfiff 30.11.,17:30 im Görzer Dome) nur besser werden!